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Meetings

(Von Klaus Nobiling)

• barchetta zu fahren ist an und für sich eine nette Freizeitgestaltung. Schöne Landschaften aus dem offenen Auto heraus zu genießen ist durchaus sinngebend und erfüllend - aber: Jede Liebe sucht Zweisamkeit, wie es so schön heißt. Und mehr als zwei kommen dort zusammen, wo ein Meeting stattfindet. Ziemlich bald nach dem Verkauf der ersten barchetta entstanden Stammtische, Clubs, Fans, die sich als Gruppe trafen und selbstverständlich Ausfahrten unternahmen. Meetings dienen dreierlei Interessen:
  • 1. Fachgespräche (Pigeonholeaspekt)
  • 2. Landschaften kennen lernen (Kulturaspekt)
  • 3. Geselligkeit (Societyaspekt)
  
  
  
• 1. Pigeonholeaspekt
  • Die ersten Treffen der BarchettalenkerInnen waren von vielseitigen Gesprächsthemen geprägt. Legendär in Insiderkreisen nach wie vor die scheinbar endlose Diskussion über die Gestaltung einer Radioblende, die tagelang die Gespräche z.B. in Paderborn bestimmten. Unvergessen auch die Diskussion über die richtigen Reifen, Spoiler, Hifi-Anlagen sowie die erfrischenden Streitgespräche, welche Farbe denn nun die richtige ist. Auch immer wieder interessant zu beobachten ist, welche Kleinteile im Innenraum auch noch in Wagenfarbe lackiert werden können. Auswüchse finden sich bis heute in entsprechenden Mailinglisten und Foren, auch läßt sich beobachten, dass eine zweite Generation gekommen ist, die diese alten Diskussionen nicht kennen und wiederbeleben. Ebenso sind Fragen der Ausstattung interessant, wie Lederbezüge, Überrollbügel, Bremsleuchten und natürlich die Frage nach der Farbe (oder hatten wir das schon?) Nicht ohne Grund ist die Entstehung dieses Lexikons durch die Meetings forciert worden. Interessierte am Pigeonholeaspekt erkennt man an der Grüppchenbildung um eine b. herum. Meist ist die Motorhaube geöffnet, der Motor läuft, man steht locker im Kreis oder kniet direkt vor dem Auspuffrohr. Außerdem hört man Gesprächsfetzen wie "Farbe... Radio... Dieselteil...". Oftmals bleiben diese Meetingteilnehmer ganz unter sich und scheinen Ausfahrten auch nur widerwillig zu unternehmen, da man im Auto viel weniger vom Auto sieht.
    
    
• 2. Kulturaspekt
  • Ja, sicher. Gegend gibt es überall. Hätte gar nicht erfahren, dass Luxemburg derartig schön ist. Auch das Paderborner Land war nett. Die Show des Küsters in Bruttig-Fankel ist heute noch legendärer Gesprächsstoff. Und selbstverständlich haben alle auch ganz aufmerksam zugehört, als es um die Bierherstellung in der Eifel, die Champagner- pardon Schaumweinherstellung in Luxemburg und die Schnapsherstellung im Schwarzwald ging. Aber mal ehrlich: Sind wir hier in der VHS oder bei einem barchetta-Meeting?
  
  
  
• 3. Societyaspekt
  • Nicht zu unterschätzen ist bei Meetings die Geselligkeit. Bei manchen Teilnehmern wird diese so überlagert, dass das Autofahren nur widerwillig in Kauf genommen wird. Meist handelt es sich dabei um Beifahrer. Partyfeiern ist in der Geschichte der Meetings wichtiger geworden, der Gesellschaftsanteil ist enorm gestiegen. Zum dieser Rubrik gehören auch alle Formen von Wasserpistolen, Maskottchen, Mützen etc. Spaß haben, mit anderen was unternehmen, das gelingt auf Meetings sehr gut. Selbst endlose Regenfahrten machen in einer Kolonne Spaß und die kindliche Freude an vielen Autos wird besonders bei den anschließenden Fotosessions sichtbar. Zudem erntet man immer Unverständnis bei Nicht-Teilnehmern. Das beginnt bei den Erzählungen und hört bei den Fotos lange nicht auf (" ...und das ist eine gelbe... und hier eine rote... und hier ist eine in orange... hallo, hört mich noch wer?")
    
    
• Fazit: Man kann über Meetings viel schreiben. Besser aber noch: Teilnehmen.

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