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Turbolader

Zusammengestellt nach Informationen von Rolf Keller und der Website http://home01.wxs.nl/~jwq/ von Jan Willem Quellhorst - Vielen Dank für die Unterstützung!

• Es gab für die barchetta einen Turboumbau von Novitec. Der macht aus den 131 PS satte 188 am Rad (dort kommen normalerweise nur ca. 120 PS an!). Allerdings ist der Spaß ist nicht billig und hat auch einige Haken und Ösen, aber der Reihe nach:
• Erstmal zur Technik: Bei der Abgasturboaufladung werden die unter hohem Druck stehenden Auspuffgase durch den Auspuffkrümmer auf das Turbinenrad geleitet und versetzen dieses in Drehung. Das mit dem Turbinenrad durch eine Welle verbundene Kompressorrad saugt Umgebungsluft an, und verdichtet sie. Die so vorverdichtete Luft wird dem Motor über den Ansaugkrümmer zugeführt. Der Motor erhält so eine weit höhere Luftmenge, als er selber anzusaugen vermag. Dadurch kann eine größere Menge Kraftstoff verbrannt werden, was den Füllungsgrad beträchtlich erhöht. Die Vorteile des Abgasturboladers liegen in der einfachen und leichten Bauweise, sowie dem günstigen Wirkungsgrad.
  Dazwischen sitzt noch ein Ladeluftkühler, der die angesaugte Luft kühlt, um sie "dicker" zu machen. (Wie wir noch aus dem Physikunterricht wissen, dehnen sich Dinge bei Wärme aus, d.h. im Fall von Luft weniger Sauerstoff pro Volumen, und gerade den brauchen wir ja zur Verbrennung.)
  Dann muß sich noch um eventuell zuviel Druck gekümmert werden, dazu gibts "Exhaust Control Devices", die den überschüssigen Druck, kontrolliert von der Elektronik, ableiten. (Im Bild die orangen Teile.)
  Die anfänglichen Nachteile von aufgeladenen Motoren, schlechtes Ansprechverhalten (Turboloch), Leistungsverluste durch die aufgeheizte Ladeluft, starke thermische und mechanische Beanspruchung des Motors und der Abgasanlage, konnten durch Verwendung von immer kleineren Laufzeugen, Ladeluftkühlern und besseren Materialien stark verringert werden
• Jetzt die Details des Kits von Novitec:
  • Der Turbo konnte nur in barchettas bis 9/98 eingebaut werden, die keine Klimaanlage haben (Platzprobleme).
  • Der Spaß kostete ca. € 2.590,- (Stand 03/2002).
  • Der Einbau konnte nur bei Novitec in Stetten vorgenommen werden, weil nur hier ein entsprechender Prüfstand zur Einstellung zur Verfügung steht und dauert ca. 2½ Tage.
  • Neben dem Einbau des eigentlichen Turboladers muß auch einiges geändert werden:
    • Umprogrammierung der Motorelektronik.
    • Neue Einspritzventile.
    • Neue Kolben.
    • Andere Zündkerzen.
    • Zusätzlich ein Ölkühler
    • Ladeluftkühler (Intercooler, s.o.)
    • Diverse Kleinteile und Modifikationen.
  • Wie schon oben erwähnt, erhöht sich die Leistung auf 188 PS am Rad, das Drehmoment steigt auf über 300 Nm (statt 164), wie die Leistungskurve zeigt (oben Leistung, unten Drehmoment, leider nicht sehr deutlich: Auf der linken Achse ist ein Strich = 25 kW, rechts 50 Nm). Die Endgeschwindigkeit liegt bei ca. 230 km/h, mehr ist nicht drin, da die Drehzahlbegrenzung nach wie vor bei 7.150 U/min liegt.
• Auch an der Wartung und dem Betrieb ändert sich einiges:
  • Wenn der Motor noch nicht richtig warm ist (<85°C) sollte man nicht mit Vollgas fahren.
  • Wenn man längere Zeit Vollgas gefahren ist, sollte man für 2-3 km "normal" fahren, um das ganze System runterzukühlen.
  • Ab sofort gilt es, nur noch Super Plus (mindestens *98 ROZ) zu tanken.
  • Alle 10.000 km wird ein Ölwechsel (vollsynthetisch) und ein Zündkerzenwechsel (NGK BCPR7ET) fällig.
  • Alle 60.000 km muß das Getrieböl gewechselt werden.
• Man sieht, auch nachher ist es ein teures Vergnügen, die barchetta zum Rennwagen umzubauen (bzw. umbauen zu lassen)!
• Hier noch ein paar Bilder, der barchetta von J. W. Quellhorst nach dem Umbau:

  	In der oberen Reihe die Gesamtansicht, des Umbaus, mitte links der eigentliche Turbolader, mitte rechts Öl- und Ladeluftkühler, unten links die zusätzlich eingebaute Ladedruckanzeige (nicht im Kit enthalten).

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